Weinreben für den Hausgarten

Warum der Wunsch nach eigenen Reben? Der Weinstock am Haus gewinnt immer mehr Liebhaber. Kein Wunder! Er liefert selbst erzeugte Trauben und Wein, verschönert kahle Wandflächen und unterstreicht die Naturverbundenheit seines stolzen Besitzers.

Welche Ansprüche stellt die Rebe?

Die Weinreben sind "Kinder des Südens". Sie lieben die Wärme und das Sonnenlicht. Deshalb sind nach Süd bis West ausgerichtete, windgeschützte, kleinklimatisch bevorzugte Standorte besonders gut für den Anbau von Hausreben geeignet.
 
Unser Sortiment
Lakemont gelb kernlos, hoher Ertrag fruchtig
Phönix gelb geringe Ansprüche Muskataroma
Muscat bleu blau starkwüchsig Fruchtig, Muskataroma
Muscat New York blau Rote Herbstfärbung fruchtig, süß

Dies sind alles frühreifende Sorten, die auch außerhalb des Weinklimas reif werden können.

Pilzanfällige Sorten wie Müller-Thurgau, Königin der Weingärten, Roter und Weißer Gutedel, Ortega und Portugieser, nur um einige zu nennen, sind auf Dauer nur durch mehrmaliges Spritzen mit Fungiziden gesund zu erhalten. Außer den Gefahren, die durch den unsachgemäßen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln heraufbeschworen werden, können Spritzmittel auch zu unschönen Flecken an Fenstern, Mauern und Hauswänden führen.

Unsere Rebpflanzen sind ausschließlich veredelte Containerpflanzen. Veredelte Pflanzen sind gerade in der Nähe zu Weinanbaugebieten ein Muss, da wurzelechte Pflanzen keine Resistenz gegenüber Rebläusen haben.

Beim Pflanzen ist darauf zu achten, daß die Veredlungsstelle deutlich über der Erde bleibt. Es sollte kein Mineraldünger oder unverrotteter Kompost in das Pflanzloch gegeben werden. In guten Gartenböden ist eine weitere Bodenverbesserung oder Düngung nicht notwendig. Der Haupttrieb sollte mit einem Stock gestützt und angebunden werden, falls das Drahtgerüst noch nicht fertig ist.
Im ersten Jahr muss die Rebe regelmäßig gegossen werden, da die Wurzeln ja noch nicht so tief reichen.

Erziehung der Reben

Im ersten Sommer nach dem Pflanzen lässt man die Rebe noch ohne jeden Schnitt. So bilden sich zwar zu viele neue Triebe, doch durch eine maximale Blattmasse wurzelt die Pflanze am schnellsten ein.

Im darauf folgenden Winter erfolgt dann der erste Schnitt. Jetzt werden konsequent alle Seitentriebe entfernt, sodass nur noch ein Haupttrieb übrig bleibt.
Man erleichtert sich die Pflege der Reben erheblich durch ein durchdachtes Befestigungsgerüst. Ideal ist ein stabiles Drahtgerüst. Dafür sollte man sehr stabile Dübel verwenden, an denen man in 10cm Abstand von der Wand die Drähte spannen kann. Der erste Querdraht sollte in 60-100 cm gespannt werden. Der zweite Querdraht sollte mindestens 50cm über dem ersten sein.

Beispiel einer Kordonerzieh
ung in Etagenform Der Aufbau erfolgt

zunächst mit Ruten, später werden Zapfen mit 1 - 3 Augen angeschnitten. Der waagrechte Haupttrieb (Kordon) bleibt beim Rebschnitt erhalten, lediglich die Seitentriebe werden jedes Jahr erneut auf etwa 2 Augen zurückgeschnitten. Man wählt immer Triebe aus, die möglichst nahe am alten Holz stehen. Der Abstand von Zapfen zu Zapfen soll etwa 25 cm betragen. Übrige Triebe werden ganz entfernt. Mehrjähriges Holz wird so dauerhaft am Spalier befestigt, dass der gesamte Stock einen stabilen Halt findet. Einschnürungen müssen jedoch vermieden werden.

Merke: Einjähriges Holz ist Fruchtholz, das Trauben bringt. Mehrjähriges bzw. altes Holz dient dem Stockaufbau und der Erziehungsform.

Rebschnitt
Ungeschnittene Stöcke wachsen unkontrolliert, verwildern und bringen nur eine Vielzahl von kleinen Trauben mit geringer Qualität. Deshalb werden jedes Jahr beim Rebschnitt im März/April in der Regel 80 - 90 % des einjährigen Holzes wieder entfernt. Wichtig ist dabei, dass die Augenzahl/Stock nicht zu hoch wird und keine Überlastung des Stockes auftritt. Die Zahl der Augen, die man am Stock lässt, richtet sich nach dessen Wuchskraft. Ist der Stock sehr wüchsig, so lässt man ihm beim nächsten Rebschnitt eine größere Augenzahl, ist der Stock schwachwüchsig (viele, aber nur dünne und kurze Triebe), so lässt man ihm beim nächsten mal weniger Augen als zuvor. Der Schnitt dient dazu, den Stock im Gleichgewicht zwischen Traubenproduktion und Wuchs zu halten. Nur wenn das Triebwachstum und die Traubenproduktion in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, wird ein Rebstock über viele Jahre Freude bereiten. Die Rebe lässt sich gut erziehen und in gewünschte Formen bringen. So können Car-Ports, Lauben und Bögen bewachsen werden.
Laubbehandlung
Laubbehandlung während des Sommers Für ein gutes Gedeihen der Reben müssen Licht, Luft und Sonne (Wärme) auf die Reben einwirken können. Folgende Laubarbeiten sind sinnvoll und zweckdienlich:
Ausbrechen: Nicht benötigte Jungtriebe am mehrjährigen Holz werden nach dem Austrieb entfernt. Diese Arbeit hilft mit, die Erziehungsform zu erhalten
Anbinden: Grüne Triebe, die nicht in die Unterstützungsvorrichtung hineinwachsen oder sich festranken, werden angebunden. Damit sorgt man für eine gleichmäßige Verteilung der Triebe am Spalier und vermeidet Bruchschäden.
Ein kürzen: Zu lange Triebe können bereits etwa 14 Tage nach der Blüte 6 - 8 Blätter über der Traube abgeschnitten werden.
Gipfeln: Ab Ende Juli können überhängende, zu lang gewachsene Triebe etwas ein gekürzt werden. Beim Ein kürzen und Gipfeln ist bereits an den nächsten Rebschnitt zu denken, d.h. es muss bei den Laubarbeiten überlegt vorgegangen werden.
Entblättern: Zur optimalen Beerenreife und zum vorbeugenden Schutz vor Pilzkrankheiten, insbesondere dem Grauschimmel (Botrytis), können nach der Blüte einzelne Blätter in der Traubenzone entfernt werden.
Pflanzenschutz
Auch pilzfeste Rebsorten können bisweilen vom echten Mehltau befallen werden. Im Gegensatz zum falschen Mehltau befällt der echte Mehltau jedoch nicht die Früchte, sodass man einen leichten Befall tolerieren kann. Durch sorgfältig durchgeführte Laubarbeiten und eine luftige Erziehung kann man dem jedoch vorbeugen.

Vor Vögeln und Wespen schützen engmaschige Netze, die bei Beginn der Traubenreife angebracht werden müssen.